Neues aus der Rumpelkammer - oder: das Zeiss-Projekt
ab 18.04.2021

Dann - mal den AS 80/1200 ansehen

Nach der "Wiederfit-Machung" des Telementors wurde eigentliche Kandidat der "Lieferung" ins Auge genommen: der restlos verhuddelte richtig schwere (ca. 10 Kilo) AS80/1200er Tubus und Optik. Erstmal: Auch diese Optik: total verschmutzt und trübe. Reinigung ist bislang danebengegangen, da ich das Objektiv (also die Fassung) nicht vom Montage"sockel" - also dem Aufnahmering, der am Tubus montiert wird, herunterbekommen habe. Total fest! Dann blättert weiträumig die eh schon versiffte ins weissgrau beschmutzte Lackierung ab, und die rote Grundierung kommt zum Vorschein. Sollte aber die Neulackierung - so man die alte Grundierung noch nutzen kann - eher mal erleichtern. Natürlich ist da überall auch schöner schwarzer Schmock, inform schmierigen Staubes.
Man muss auch mal sagen: damals (ich schätze mal - Anfang der 50er) wurde schon sehr wertig gearbeitet - das sieht man auch am aufgeschraubten "Carl-Zeiss-Jena"-Emblem, welches aus Metall gefertigt wurde. Auch hat man damals an Tubusblenden nicht gespart, um eine wirklich effektive Streuchlichtunterdrückung zu erreichen. Sechs Blenden. Heutzutage sind es meist zwischen einer und max. 3 Stück. Alles in allem: liebevolle Arbeit - heutzutage schwer vorstellbar. Wie auch der aus Messing gefertigte Okularauszug mit eingravierter Nonius-Skala. Mit etwas Pflege: für die "Ewigkeit" gedacht. Okay, man darf davon ausgehen: das Teleskop war auch schon früher nicht billig. Insofern ... zur Ehrenrettung heutiger Hochpreisgeräte: da sieht es hoffentlich (ähnlich) liebevoll und aufwändig aus.
Da ich nicht über Fähigkeiten und die Möglichkeiten einer entsprechend angebrachten Restauration verfüge, habe ich gerne wieder meinen Sternfreund Michael Meier (aka "wambo") angefragt, ob er sich in bewährter Manier des alten AS restaurationsmäßig annehmen wolle. Und er sagte gerne zu, was mich sehr freut. Also wird da mit der Zeit ein wunderbares Teleskop wieder-entstehen.
Nichtsdestotrotz habe ich den "alten Bock" einfach mal so auf die etwas gereinigte I-er Montierung gepackt und ihn in diesem "Rohzustand", also auch mit dem recht trüben Objektiv, an den eigenartigerweise klaren Himmel gehalten. Und - ja, da kann man sagen, was man will - schon so bringt der ein überragendes Bild: Sowas von scharf und detailreich am Mond; dem DS 57 Cnc (1"53 - also ungefähr 0"12 über den Dawes-Trennlimit) zeigte der AS schon bei 120fach getrennt. Bei 171fach dann richtig gut! Dann also näher ans Limit: STT 215 im Löwen (6m7/7m8 1"48); einen kleinen Tick schwerer aber auch getrennt mit Zwischenraum. Und schliesslich hab ich dann noch einen DS - STF 1639 AB in Coma Berenices "ins Visier" genommen ... siehe untenstehendes Bild.


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Hier mal ein schneller Mobiltelephon-Knips von Aristarchus und Umgebung ...

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Aber nun gehts erst mal auf die Reise zum Restaurieren ...

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Und wenn der AS dann wieder hier ist, wartet also was richtig Schönes ... und die anderen schon guten 80er werden schwer unter Druck geraten ...

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