Yamamoto/SYW-Refraktor AE-106 101/1600mm
vom Martin Neumann
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Manchen von uns spuckt das Teleskop-Glück ja mal besonders heftig "ins Töpfchen" ... so geschehen meinem Stammtisch-Bekannten Martin. Eigentlich wollte er ja nur ein
Sonnenteleskop kaufen, als er zu dem Verkäufer aus einem bekannten Kleinanzeigen Portal fuhr. Nundenn, nachdem das PST dann den Besitzer wechselte, sagte der Verkäufer sinngemäß: "ich hab da noch so ein
Teil in einer Holzkiste zu liegen, vielleicht haben Sie Interesse?" Nunja, Martin schaute, sah eine lange Holzkiste mitsamt einem langen Teleskop und nahm das Teil dann für einen wirklich ... wirklich ...
wirklich guten Preis mit. Eigentlich garnicht so Recht wissend, was er da nun eigentlich hat. Aber eines kann man sagen: der gute Martin hat ALLES richtig gemacht! Als er mich dazu fragte, wurden mir die Augen groß und größer ... ich hab mir ja ein wenig Kenntnisse über derlei Gerätschaften angeeignet und konnte ihm dann sagen: Da hast Du einen Edelstein gefischt - den quasi-Bruder meines 108/1600er SYW/Yamamotos ("Max"). "Wenn Du den mal abgeben willst - sag sofort Bescheid" war natürlich auch sofort eine meiner Reaktionen, als ich den Martin dann fragte, ob er den Langen denn behalten wolle. Aber meinerseits mit dem Hinweis: "Behalt den bloß!!!" Es handelt sich bei dem Schätzchen nun um einen ca. 50-55 Jahre alten 101/1600er Refraktor aus der - leider längst verblichenen - japanischen Edel-Optik- und Teleskopschmiede "Yamamoto Seisakusho" in Tokio. "Gebrandet" ist der auf "Palomar", eine den seltenem Umständen entsprechend etwas häufigere Namenswahl. Das Objektiv hat schon eine zarte Vergütung, wird also eher in den mittleren 60ern gefertigt worden sein (meines am 108er ist noch unvergütet, dies spricht eher für späte 50er/frühe 60er). Natürlich war auch der bekannte 50/500er "Sucher" dabei - mit dem 25fach vergrößerndem Okular huygensscher Bauweise - also ein Gesichtsfeld von max. ca 40° inbegriffen. 25 fach bei 40° - ja die Japaner hielten es damals schon sportlich mit den Suchern. Weiter war noch die Holzkiste dabei. Leider keine Montierung oder Okulare, was aber in Anbetracht des Preises absolut zu verkraften sein sollte. Der vormalige Besitzer meinte wohl auf Nachfrage nach der Montierung: "ja da ist so ein Teil, das gehört aber nicht dazu", was Martin dann auch dazu anhielt, nicht weiter zu fragen, sondern seiner Wege nach Hause zu fahren. Natürlich hatte er sich dann zuhause schnell eine Lösung für die erste Beobachtung mit diesem wirklichen Klassiker aufgebaut und vollbrachte damit seine ersten Beobachtungen. Selbstredenderweise fielen die (Planeten, Mond) begeistert aus. Er schickte dann ein Photo vom alten Yammi auf irgendeiner modernen Montierung; funktionierte wohl recht gut, geht aber (Stil) mal garnicht. Und hier kan dann mal diese Nummer "es hat so sollen sein" ins Spiel: Meine Wenigkeit fand eim Stöbern im bekannten Kleinanzeigen-Portal eine Anzeige, auf der genau die Montierung abgebildet war, die auch meinem 108er beigefügt war. Ziemlich heruntergekommen und als "Metallgestell" tituliert. Ich habe zwar eben schon so eine, aber der Preis war moderat - also: angefragt und das Teil dann gekauft. Als das Teil dann bei mir ankam, sagte ich dem Martin Bescheid, das ich die passende Montierung zu seinem Yammi gekauft habe - via Kleinanzeigen. Nun die Lachnummer: Verkäufer der Montierung an mich war der Verkäufer des Yamamotos an Martin. Der hatte es schlicht nicht begriffen, das dieses "Teil" genau die passende Montierung war und ist. Also - auch wenn ich das Teil eigentlich selbst behalten wollte - da muss wieder zusammenkommen, was zusammengehört. Also - das eine Gegengewicht (was ich für meine Montierung noch brauche) entnommen und die Montierung mit einem kleinen Abschlag eben für das Gegengewicht an Martin weitergegeben. Er hat nun Kenntnisse in Sachen Drehen und eine Drehbank zur Verfügung, so daß er die Sache mit dem Gegengewicht gut via Selbstbau klären konnte. Wie auch den guten Nach- bzw. Aufbau eines in den Ausmassen dem Original sehr ähnlichen Statives. Fertig! Und schön ist er geworden, der alte Yamamoto. . |
 
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