Astro-Urlaub in Griechenland / Insel Lefkas

von Ralf Baer + Martina Kurz/Leverkusen

Mit dem Auto

In Italien bis Bari dann mit der Fähre bis Griechenland/Igoumenitsa (ca.12-14 Std.)  Preis für 2 Personen und 1 Auto ca.300,-DM für Hin- und Rückfahrt Die griechischen Fähren fahren um ca. 19:00 Uhr in Bari los. Rückfahrt war gegen 21:00 Uhr in Igoumenitsa. Von Igoumenitsa geht es Richtung Süden an Parga vorbei bis Preveza.
Hier muss noch mal übergesetzt werden, aber nur für 10 Minuten, kostet ein paar Mark.
Fährverkehr jede Viertelstunde. Danach fährt man am Flughafen Preveza vorbei in Richtung Lefkada-Stadt. Zur Insel kommt man über einen Damm, da diese durch eine Straße mit dem Festland verbunden ist. Von Lefkada dann nach Karia, der ehemaligen Hauptstadt der Insel und weiter in Richtung Vasiliki. In der Nähe von Kamilio nicht die Abzweigung nach Athani und Porto Katsiki verpassen!
Igoumenitsa – Lefkada ca. 120 km
Lefkada – Vasiliki ca. 40 km


Mit dem Flugzeug

Der Reiseveranstalter Attika bittet von mehreren deutschen Städten Flüge nach Preveza an. Von dort mit dem Bus nach Lefkada-Stadt und weiter in den Süden der Insel, Richtung Vasiliki oder Porto Katsiki (bekannter Strand). Unterwegs in Athani aussteigen. Hier gibt es mehrere Tavernen, eine Pension sowie einige Privatzimmer. Unten beschriebene Apartments liegen 1km vorher in Dragano.

Mein Tip: Auto mieten ! Aber rumschauen und Preise vergleichen. Erfahrungsgemäß dürften die Preise für eine Woche Kleinwagen so bei 250-300DM liegen.

Das ist auch möglich...:-)


Lefkas ist eine Reise wert. Nicht nur wegen des Sternenhimmels sondern auch wegen seiner Schönheit. Ich habe in Griechenland kaum eine grünere Insel gesehen!
Im Westen fällt die Küste steil zum Meer hin ab und bietet reichlich Badebuchten für jeden Geschmack – von einsam bis Eisverkäufer am Strand – von Nacktbaden bis Modenschau.
Im Osten ist das touristische Zentrum der Insel, voll aber nicht überlaufen. Auch hier gibt es Bademöglichkeiten satt.
In dem Ort Nidri findet man praktisch alles. Wer z.B. mal Lust auf Kuchen verspüren sollte, geht in eine der 3 Bäckereien und kann sich hier mit einer Unzahl von selbstgemachten „Süßies" eindecken, in Griechenland sind Bäckereien sowieso zu empfehlen. Die meisten Sachen sind auch nicht so süß, wie wir uns das immer vorstellen.
Übernachtungsmöglichkeiten gibt es praktisch in jeden Ort der Insel. Privatunterkünfte sind meines Erachtens die Besten, weil günstig und sauber. Außerdem findet man in den meisten Ortschaften Tavernen, die vom Frühstück bis zum Abendessen alles anbieten.
Beispiel: Mountain Appartment bei zwei Hamburgerinnen die auch eine Kantina am Strand bewirten. 3 Doppelzimmer mit Dusche und WC, Wohnküche voll eingerichtet, Terrasse. Preis ca.50,-DM. In Griechenland wird immer das Zimmer berechnet also hier 25,-DM pro Nase. Ohne Frühstück – ist auch üblich, die Griechen frühstücken selten und wissen auch nicht was sie essen sollen.
Campingplätze haben wir insgesamt 5 gezählt. Alle für Zelt oder Wohnmobil geeignet sowie hauseigener Taverne und Mini-Market. Alle Plätze lagen sehr schön, hatten Schatten und waren unmittelbar an einem Strand. Über die Sauberkeit kann ich nicht soviel sagen, dass, was wir gesehen haben, war absolut in Ordnung.


Unser Urlaub 2000

Wir hatten insgesamt 4 ½ Wochen Zeit, uns um Kultur, Menschen und Sterne in Griechenland zu kümmern. Die letzte Woche verbrachten wir dann auf der Insel Lefkas an einem einsamen Strand in der Nähe von Athani.
Der Strand war 3-4 km lang, Sand und feiner Kies. Ungefähr die Hälfte lag an einer Schotterpiste (Sackgasse !!!). Der Strand wurde von 3 Wohnmobilen, 2 Zelten und uns „bevölkert".
Tagsüber kamen dann noch ein paar Touristen mehr, aber um einen „Liegeplatz" brauchte man sich wirklich nicht zu sorgen.
Für Verpflegung sorgten 2 Kantinas mit Generator – der wird um 20:00 Uhr abgeschaltet – sowie eine Taverne mit elektrischem Licht !

Blick von der Strandtaverne


Hier gibt es auch eine Toilette und eine Quelle für Frisch- bzw. Trinkwasser (Wir haben nur aus der Quelle getrunken und leben noch).
Schon bei der Ankunft erahnte ich, hier kann man sich das halbe Universum angucken. Keine Ortschaft zu sehen und die Straßenlaternen gingen eh nur ungefähr 500 m bis zur Taverne – der Rest des Strandes – Einsamkeit.

Lefkas - Strand


Die Taverne – die mit dem elektrischen Licht – war ca. 2 km von unserem Zeltplatz entfernt. Ohne Taschenlampe sollte man in Griechenland sowieso nicht unterwegs sein aber hier war es ein Muss.

Zur Orientierung: Die nächstgrößere Stadt ist Lekada und liegt hinterm Gebirge ca. 12 km Luftlinie in nordöstlicher Richtung, im Süden die Insel Kefalonia und im Westen das offene Meer, dann irgendwann Italien. Im Osten liegen die steil abfallenden Hänge wie schon beschrieben.

Der Berg Elati -höchster Berg auf Lefkas


Alles unterhalb von 40°-50° bleibt leiderverborgen.
Dafür absolute Dunkelheit am Strand. Das Hellste waren übrigens die Gaslaternen der Fischerboote draußen vor der Küste. Die eben beschriebenen Straßenlaternen konnte man von unserem Zelt aus nicht sehen, sie waren hinter einem Hügel.


Der Sternenhimmel

Lefkas liegt wenig südlich des 39sten Breitengrades. Meine Favoriten waren die Messier-Objekte im Skorpion und im Schützen.
Meine damalige Ausrüstung war ein 76mm-Spiegelteleskop aus dem Kaufhaus (na ja...) und ein 9x60 Fernglas auf einem Kamerastativ (hui...!) sowie ein Klapphocker aus dem Sommerangebot der „Kaiser´s Drugstore Kollektion" für 9,95 DM (sehr empfehlenswert !).

So saß ich nun da, auf dem Hocker mit dem Fernglas eingestellt auf 20°-30°, `ner Flasche Wein neben mir, meiner Freundin im Zelt (mittlerweile eingeschlafen) und „spazierte" quer durch die Milchstraße.
Ab und zu mal ein Blick durch´s Teleskop um ein paar Details zu erkennen - war das nun der Lagunennebel oder doch der Trifid, was soll´s, sind beide fantastisch. Mal schnell im Kosmos nachgeschaut, aha der obere ist der Trifid!

Es ist 2:00 Uhr, der Wein ist leer, ich gehe ins Bett und träume wie einst Captain Kirk von unendlichen Weiten und nehme mir für den nächsten Tag vor, am Strand die Sternenkarte zu studieren. Und ich komme wieder, mit meinem jetztigen 200mm-Newton!


Die Umgebung von Athani
Athani selbst hat vielleicht zwischen 300-400 Einwohner mit angrenzenden Weilern und Gehöften und dem nahegelegenen Dorf Dragano.
Die Dörfer liegen in einer Art Senke oder Tal, welches sich ca.400m hoch befindet, jedenfalls über den Dunstschichten, die man tagsüber gut über dem Meer hängen sieht.
In der Umgebung finden sich etliche Plätze in Olivenhainen oder Feldern um das Teleskop aufzubauen. Straßenbeleuchtung außerhalb der Ortschaften sucht man vergeblich.
Gerade der Südwesten der Insel bietet hervorragende Beobachtungsmöglichkeiten, da Athani das letzte Dorf in dieser Region ist. Danach führt nur noch eine Straße zum Ende der Insel mit seinem bekannten lefkadischen Felsen. Genau in der Mitte der Insel erhebt sich der 1158 m hohe Elati-Gipfel.
Uns ist nicht bekannt, ob man hier über eine Straße hinauf kann (wäre wohl optimal !). Gelegenheiten, den nächtlichen Sternenhimmel zu beobachten, bietet jedoch die umliegende Landschaft mit ihren Feldern und Wiesen genug. Sie ist schätzungsweise 600-800 m hoch. Man hat ja auch tagsüber genügend Möglichkeiten die Gegend mit dem Auto oder vielleicht auch auf einer Wanderung zu erkunden.


Wer jetzt Geschmack auf Astro-Urlaub in Griechenland bekommen hat, kann sich an uns wenden. Wir geben gerne alle Erfahrungen und Tipps weiter.

Ralf Baer + Martina Kurz in Leverkusen E-mail: Ralf Baer & Martina Kurz

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