Astrourlaub in Südfrankreich 06.09.2001 - 20.09.2001

Auf der Nordseite (also von Argelés aus in Richtung Westen) fährt man direkt am Massiv d´Alberés entlang. Die bewaldeten Berge zur Rechten und die Tiefebene zur Linken bieten ein abwechslungsreiches Panorama und man findet immer wieder neue Einzelheiten, die auffallen. Nimmt man nicht die Schnellstrasse, sondern die ältere (noch enger an der Bergen gelegene) Route, kommt man durch vom Tourismus kaum berührte und somit wunderbar usprüngliche Städtchen wie Soréde, Montesquieu d´Alberés oder auch Laroque d´Alberés. Hier findet man sie noch, die in Mitteleuropa schon weitesgehend abhanden gekommene Ruhe, Beschaulichkeit und Zeit, die die engen Gässchen und z.T. wunderbar liebevoll geschmückten Häuserfassenden wiedergeben. Selbst merkt man dann die eigene Hektik besonders deutlich, die ja erst nach einige Zeit der Entspannung von einem weicht.
Der Weg in die Berge selbst ist nicht ganz einfach. Obwohl die Serpentinen vom Tal aus gut zu sehen sind und auch die Karten so manche kleine Zuwegung ins Gebirge zeigen, habe ich erst nach mehreren Versuchen den Weg auf die Gipfel gefunden: Hierzu fuhr ich von Argelés aus über Soréde, Le Boulou nach Les Perthus (direkt an der span. Grenze). Von hier aus ging es dann über z.T. engste Serpentinen hoch in die Berge. Besonders "erfreut" hat meine Frau und mich der - es musste ja so sein - Langholzlaster, der uns hier entgegen kam. Aber, das liess sich dann auch lösen und nach einiger Zeit befanden wir uns auf der L´Oulliat, einem ca. 950 m hohen Berg mit phantastischem Ausblick auf die nörlich gelegene Tiefebene, die im Westen gelegenen Hochpyrenäen und mit Einblick auf die nordspanische Ebene. Hier findet sich auch ein kleines Restaurant, wo wir einen leckeren Kaffee bekamen.
Erwähnenswert ist "hier oben" auch die wunderbare reichhaltige Vegatation. Pflanzenfreunde finden hier bestimmt ein Urlaubshighlight.

Astronomie
Zum "théme central", den Sternen.
Argelés liegt auf 42° Nord, gegenüber Düsseldorf, also gut 9° weiter südlich. Und diese 9° machen sich schon bemerkbar. So kann man auch Mitte September noch M 4 bei Antares beobachten, genauso, wie ausgiebig im Schützen herumstöbern. Mein eigentliches Ziel war aber die Sculptor Galaxiengruppe um NGC 253.
In Argelés selbst gibt es viel Lichtverschmutzung, so daß der "nachtschwarze" Himmel auch hier nicht direkt zu finden war. Denoch gab es im Zenit fast immer Grenzgrößen um 6 mag. Ärgerlicherweise war gerade die Südrichtung mit Licht gut ausgestattet. Hierfür sollte aber die Fahrt auf den L´Oulliat sinnvoll sein, die ich auch noch machen wollte, dann aber leider nicht mehr dazu gekommen bin. Ich denke mal, hier dürfte die erreichbare Grenzgröße sicher 6m5 bis 6m8 sein.
Bei durchweg guten Wetterbedingungen habe ich viermal vom Strand aus beobachtet. Hier war im Zenit jeden Abend die Milchstrasse gut erkennbar, der Südhorizont allerdings durch die starke Lichtverschmutzung doch nur sehr eingschränkt zu beobachten. Instrumentarium war mein kleiner "Bushnell" Dobson (114/500mm) unterwegs und hatte an Okularen das 35er Eudiaskopische (14fach), das 19er TV Widefield (26x), das 7er Nagler (71x) und das 4er Abbé (125fach) dabei. Die Beobachtungszeile waren natürlich - trotz erwähnter Lichtverschmutzung - im Bereich tief am Südhimmel zu finden: So standen die Sculptor-Galaxiengruppe (NGC 253, NGC 247 und NGC 55; alle drei ca. 8 Mio LJ entfernt und zwischen 7m3 und 9m2 hell) auf dem Programm. Weiter sollten es dann natürlich der Kugelsternhaufen NGC 288 (auch Sculptor) und die großen PN´s NGC 7293 (Helixnebel; Aquarius) und NGC 246 im Cetus sein.
Die Beobchtngsberichte finden sich unter Beobachtungen mit dem Bushnell Voyager 114/500mm.

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