317/1520er ehem. GAT-Dobson (mit Telrad)

15.08.00

Okulare: 35/15er Panoptic; 20/12/9/7er Nagler; 4er Zeiss Abbé; O-III & Deep Sky Filter
"Location" war Samsö (eine schöne dänische Insel)


Bedingungen: fst ca 5m0, Vollmond plus einen Tag (würg!), aufgehellter Himmel durch Dämmerung (Samsö liegt auf 56° Nord und das
merkt man auch noch im August), ca. 10° leichter Wind, später Cirrus-Bewölkung.

Natürlich erstmal einige der bekannten "Highlights des Sommers":

M 13 bei 380 fach bis ins Zentrum in Sterne "zerrissen".

Auch M 92 zeigte sich bis ins Zentrum aufgelöst (217fach), aber bekanntermassen kleiner als M 13.

Heute interssierte mich aber in erster Linie mal das Auflösungsvermögen der Optik. Also, Daumen mal Pi justiert und eta CrB ins Visier genommen. Der 0.8" DS sollte mal den ersten qualitativen Wegweiser markieren. Und... absolut easy aufgelöst. Schon bei 127fach länglich, bei 217 fach dann knapp getrennt und bei 380fach locker mit Zwischenraum. Da ist noch ne Menge mehr drinnen, vielleicht 0,5" (gamma2 And?) Na, dann kann diese Optik wohl nicht die Schlechteste sein. Um jetzt nicht einem Justageirrtum aufzusitzen habe ich dann einen ähnlich hellen Einzelstern ins Okular geholt und... da war auch nur ein nadelfeines Pünktchen zu sehen. Also, war diese Sichtung echt.

Dabei fiel mir dann der teilweise recht enthusiastisch formulierte Testbericht in SuW 7/00 ein, wo ein Meade 12"5 Dobson getestet wurde. Auch der Autor hat sich an eta CrB versucht und... eine "8" rausbekommen, also diese Optik hat den Stern nicht aufgelöst. Naja..., nicht das ich dem Autor sein Gerät madig machen möchte, aber sooo dülle ist das dann ja nicht. Meade ...

Habe dann gleich noch ähnliche Sterne angepeilt; lambda Cyg (0"9; 4.9/6.1) - aufgelöst und auch zeta Boo (Angaben zufolge zwischen 0"8 und 1"0 Distanz) und den auch leicht geknackt (217fach). Gaiol!!



21.08.00

Bedingungen: fst ca. 6m2, starkes Seeing, ca 10° Vollmond plus sieben Tage (Mond in den Fischen).
Auch jetzt erstmal die bekannten Highlights:

Also, der gute alte M 13 war denn im 4er Okular bis ins Zentrum in Sterne aufgelöst. Dies vermag einen "alten Kleinöffnungsbeobachter" schon zu faszinierend.

Der Ringnebel M 57 ist bei einer solchen Öffnung natürlich geradezu "hell", der Ring ist schon in unterschiedliche Intensitätsbereiche aufzulösen. ZS nicht erkennbar aber stattdessen auch unterschiedliche Intensitäten innerhalb des Ringes.

Der Cirrusnebel... mit O-III... im 20er Nagler... Da fält einem wirklich nur noch "boaah" ein. Soviele Details habe ich noch nicht gesehen. Da kommen einem diese feinen Verästelungen und einzelnen Nebelbereich wie photographiert vor. Und - nennenswert weniger als auf einen gut belichteten Photo habe ich auch nicht gesehen. Ein Traum!

Auch der Crescentnebel 6888: Der zeigte sich " in vollem Umfang", die gesamte Blase mit der Intensitätsverstärkung im SW (?) des Nebels. Nicht nur andeutungsweise, sondern so richtig schön satt und direkt. Einige Tage vorher bei schlechterer Durchsicht war mit derselben Kombination beiweitem nicht soviel zu erkennen, sowohl beim Cirrus als auch beim Crescent.

Die 891... alte Hassliebe, ist sie doch immer wieder schwer aufzutun. Auch hier spielt die Durchsicht eine überragende Rolle: An diesem Abend war sie direkt sichtbar, die lange Spindel. Auch das Staubband konnte blickweise indirekt erkannt werden. Etwas unterhalb lugte noch die Edge-On NGN 898 (im Galaxienhaufen Abell 347) direkt erkennbar hervor.
Bei diesen Objekten machte sich aben der freiligende und nach hinten nicht abgelendete Fangspiegel bemerkbar; der Kontrastverlust ist einfach zu stark.

Also ein kurzes Fazit: Ne Gurke ist dieses Gerät nicht, wenngleich es da noch etliches zu verbessern gibt. Und... ich merke es immer wieder, der Telrad Sucher ist ein sicher sinnvolles Zubehör, kann aber einen "klassischen" Sucher nicht ersetzen. Ich zumindest kann keine 7m5 oder schwächeren Objekte mit dem Telrad erkennen, mit nem 50er Sucher schon. Und... Durchsicht macht wirklich alles. Da kann man mit nochsoviel Öffnung einen aufgehellten Himmel haben, und all diese zusätzlichen mm oder cm bringen dann nichts (Komisch, das in den letzten Jahren große Geräte in extrem hellen Regionen, siehe 1 m in Trebur etc, aufgestellt wurden). Aber mit derselben Öffnung unter halbwegs dunklen Himmeln (wie hier) - schon gut!. Und wenn man dann mal wirklich so einen "7m2-Alpenhimmel" über sich haben sollte, ich glaube ich singe dann das Ave Maria...

19.12.00

125/1250mm Refraktor mit Objektiv unbekannter Herkunft

Nun, das erste Mal mit diesem doch recht "rüden" Gerät beobachtet und... naja. Allerdings waren die Bedingungen bei mäßigem Wind und recht starkem Seeing und ca. 0° auch nicht eben gut. fSt ca. 5mag. Mal davon ausgehend, daß OTA nur 620 Mark gekostet haben und das Objektiv zudem noch justierbar ist, kann man natürlich in "Preis/Leistungsdimensionen" argumentieren.
Zum Gesehenen:
Jupiter zeigte sich nicht so recht scharf. Bis 313x (4er Abbé) hochvergrößert, kam das heftige Seeing zum Tragen. Farbe gab´s denn auch nicht zu knapp, bis 179x ging´s denn noch. Aber, der helle Jupiter ist ja ohnehin für Achromaten nicht so der Leichte. Die Monde zappelten nervös hin und her, also, kein Genuß.
Am Saturn konnte man im 7er Nagler denn in ruhigeren Momenten ganz gut die Cassini-Teilung erkennen. Auch drei Monde gab´s im Okular. Auch der verschwand allerding bei 313fach in eine Masse aus unruhigem Gezappel und Farbe.
eta Ori, der 1"5er wurde im 7er getrennt, recht locker. Allering waren die Sternscheibchen eher länglich, Zeichen für eine miserable Justage. Und dann noch so locker getrent, na, nicht schlecht.
Fazit: Uiuiuih, da muss noch einiges gemacht werden, an dem zuküftigen "Kleinmoor-Gerät". Allerdings muss man auch sehen, das diese ganze "Kombi" 35 Jahre alt ist. Und dann kommt schließlich noch das uralte (60 Jahre?) Ernst Leitz-Wetzlar Okular ("a10") dazu, so daß dann da ´ne richtig gute Antiquitäten-Kiste steht.

26.02.01

120/1000mm Refraktor

Bedingungen: fst ca. 5m5, 2 Tage nach Neumond, Seeing 2, allerdings keine Dunkeladaption, da starkes Umgebungslicht; Okulare: 26, 12.5er und 6.4er Plössl

Zum Gesehenen:

Jupiter Wunderbar: Sofort auf 158fach gegangen und ein schön scharfes Bild, mit mehreren Atmosphärenbändern, in ganz ruhigen Momenten waren in den Bändern Einzelheiten zu sehen. Und - wie auf Bestellung gab´s einen Io-Durchgang vorm Planeten samt Schattenwurf. Irgendwie "löste" sich dieser Schattenwurf aber mit der Zeit auf, er war bis zum eigentlichen Ende des Durchganges nicht zu verfolgen. Ja, dieser China Refraktor bringt´s, gerade die 120er (ist nun der 4., den ich im Test habe, zeichnen sich immer wieder durch recht scharfe Optiken aus.
Saturn: Bot ein ähnlich schönes Bild wie der Jupiter: Nebst einer durchlaufenden Cassini-Teilung war schön deutlich der innerste"Flor"- Ring erkennbar (alles bei V=158fach/6.4er Plössl. Der Kracher war aber der Versuch, die Cassini-Teilung mit Abblendung zu sehen: Selbst auf 53mm reduziert, zeigt die Optik, nun an den "Ringseiten" die Teilung klar und direkt. Also, ist diese mit jedem guten 2-Zöller auszumachen.
Die Venus, ein schweres Objekt für einen Fraunhofer: Enttarnt sie doch gnadenloser als jedes andere Objekt die Farbfehler des Objektives: Bei 158facher gabs eine schöne deutliche Sichel (ca. 40") mit "herrlichem Blauspiel" drumherum. Und ich habe hier keinen Gelbfilter zur Verfügung. Aber auch hier zeichnet die Optik ansonsten schön scharf.
h/chi Per. Bei 35fach ein - gewohnt - wunderbarer Anblick, wobei die Haufen hier leicht "unterschiedlich" zu sehen waren: h etwas heller und dichter als chi, es sind eben "keine identischen" Zwillinge. Aber ein immer wieder lohnendes Objekt.
M97 bzw. M 31 Bei 35fach ein - gewohnt - wunderbarer Anblick, wobei die Haufen hier leicht "unterschiedlich" zu sehen waren: h etwas heller und dichter als chi, es sind eben "keine identischen" Zwillinge. Aber ein immer wieder lohnendes Objekt.Finden sich unter Messierobjekte - beobachtet 
Fazit: Nun, für Besuche bei meinen Eltern habe ich hier ein gutes Zweitteleskop "stationiert". Bis auf das katastrophale Stativ ist dieses Gerät mit der EQ-4 eine gelungene Konstruktion. Versorgt mit einem 6.4er "Meade"- und einem 12.5er und ´nem 26er "Celestron" Plössl ist dies eine gute Kombination. Demnächst gibt´s dann ein gutes Holzstativ, dann wird´s passen. Für den Preis von 1.200 Mark - eine prima Lösung!
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