Celestron CR 150 HD 6 (150/1200mm Refraktor chin. Bauart)

Datum: 22.04.2001 Zeit: 22:45 - 23:30 MEZ

Bedingungen: Sehr mässig: fSt ca. 4m8 im Zenit, Seeing 3, kaum Wind, Neumond plus 3 Tage

Soweit möglich...

NGC 3242
NGC 2903
M13

Doppelsterne
z Boo(0"9)
Verwendete Okulare:
35mm Panoptic 2" V = 34x
24.5mm SWA von Meade 1 1/4" V = 49x
15mm Panoptic 1 1/4" V = 80x
7mm Nagler 1 1/4" V = 171x
4 mm Abbé 1 1/4" V = 300x


Verwendete Filter: O-III

Das erste "frühjahrliche" Warmsehen sollte einen - unter den sehr mässigen Erkrather Bedingungen - in den Virgo-Galaxienhaufen führen, zumindest soweit dies bei diesen Bedingungen möglich ist.
Los ging es beim bekannten "Großen T" am östlichen Ende des Löwen. Als Literatur nahm ich den DeepSky-Reiseführer  von R.Stoyan.
Also den Sucher auf das große T gerichtet und den Einstieg mit M 98. Die erschien denn auch nur so gerade eben indirekt erkennbar vor dem aufgehellten Himmel (V=49/80). Ihre längliche Struktur war zwar indirekt gelegentlich erkennbar, dies aber nur sehr schwer. Ansonten war M 98 konturlos.
Weiter gings zu M 100. Die war zwar schon etwas heller bei 80fach, ansonsten verblieb aber auch diese strukturlos; es war nichts weiter zu erkennen.
Sehr fraglich war die "Sichtung" von NGC 4302 auf der westl. Seite der "T-Senkrechten"
Etwas mehr war dann M 99 zu entlocken: In der linken Mitte des "T" war sie direkt zu erkennen, mit einem stellaren Kern. Weiter gings dann zu NGC 4216/4206 am SO - Ende des "T": Hier war aber nur die 4216 als richtig helle spindelförmige Galaxie zu erkennen, die 4206 entzog sich meinem Blick. Dann gab´s erstmal ne ca. 10min-Pause zum Notieren der Beobchtung und Schmöckern eines Zigarillos...

Nach der Pause wanderte der Blick wieder ins 15er Panoptic und ich betrat M A R K A R I A N ` s  C H A I N (ohne dies zu wissen!!). Und dies, ohne das ich irgendetwas verstellt hatte. Daher ein Tip: Das südliche Ende des großen T im WW-Okular lassen, 10 Minuten warten (bei halbwegs eingenordeter Montierung) und man ist am westlichen "Eingangstor" zu Markarians Galaxienkette.
Los ging´s also über die hellen M 84 und M 86, die bei 80 facher Vergrößerung beide "hintereinander" zu sehen waren. Hell und mit Verdichtungen zum Kern hin. Ein leichet Ostschwenk und die schwächeren - anfangs nur indirekt sichtbaren Galaxien NGC 4435 und 4438 lagen im Geschichtsfeld, diesmal "schräg übereinander". Strukurlos und bisweilen nur indirekt sichtbar machten sie einen erneut auf die sehr mässigen Bedingungen aufmerksam. Wieder gings zurück zu M84/86. Kurz südlich dieser beiden fand sich dann NGC 4388, die schwächer als M84/86, dennoch direkt zu erkennen war.
Wieder Richtung Osten geschwenkt, schlossen sich hinter 4435/38 dann die etwas weiter auseinanderstehenden und ähnlich schwachen NGC 4458 und NGC 4461 an. Sehr schwach und mehr indirekt als direkt erkennbar. Südlich hiervon "bullerte" M 87 ins Auge: Die hatte allerdings eher Ähnlichkeit mit einem unaufgelösten Kugelsternhaufen, schön - hell - direkt und... strukturlos.
Aber dann kam einem doch der Gedanke, dass dieses Licht, was man hier so sah, vor gut 60 Millionen Jahren auf die Reise ging, zu Zeiten, da sich die Kreidezeit ins Tertiär verabschiedet hat und die Dinosaurier jüngste Vergangenheit waren. Als Abschluss gab es dann - vermutlich - noch die große und helle M88, etwas oval und direkt sichtbar. Das sollte es fürs erste mal hier gewesen sein: Schön aber, das man auch unter sch*** Bedingungen doch mit einiger Ruhe so etliches sehen kann. Ich habe halt keinen Alpenhimmel...:-(

Objekte, die jedoch keinen so dunklen Himmel erfordern, sind Doppelsterne
Also, wurde zunächst g Vir mit einem Abstand von 1"1 ins Okular genommen (171 und dann 300fach): Schon bei 171 war der aufgelöst, bei 300 fach mit viel Zwischenraum.
z Boo (0"9) war da schon grenzwärtiger, da gab es denn nur gelegentlich die Trennung (300fach).
Und die Grenze war dann mit h CrB überschritten: Dessen nunmehr nur noch 0"7 Abstand waren bei 300fach nur länglich zu erkennen. Dies könnte dann ein testfall für den Apokorrektor werden, denn diese Trennung fiel sicher (auch) dem Farbfehler des FH-Systems zum Opfer.


Fazit: Bedingungen sind alles, man muss sich hierzu"orte" halt mit weniger begnügen. Technisch ist das 15er Panoptic das "beste" Galaxienokular.

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